Brennwertheizung – Wärme umweltbewusst erzeugen

Brennwertheizung - Wärme umweltbewusst erzeugenViele Heizungen arbeiten sehr gut, obwohl sie bereits ein gewisses Alter aufweisen können. Gemäß der Messungsergebnisse des Schornsteinfegers sind sie noch lange einsatzfähig. Jedoch ist es oftmals schwer, noch einen Heizungsinstallateur zu finden, der sich mit den älteren und alten Modellen auskennt, um sie zu warten und gegebenenfalls zu reparieren. Beauftragt man eine Firma, die sich vorwiegend um die aktuellen Modelle kümmert, sich aber in die alte Materie einarbeitet, kann die Rechnung empfindlich hoch werden. Ob diese hohe Abrechnung tatsächlich am erhöhten Zeitaufwand aufgrund der unbekannten Heizung zustande kommt oder daran liegt, dass der Heizungsinstallateur unbedingt eine neue Anlage verkaufen möchte, sei dahin gestellt. Doch leider scheint es an der Zeit zu sein, sich über eine neue Heizungsanlage zu informieren. Nach wie vor sind Brennwertheizungen sehr beliebt und werden von den Fachleuten noch wärmstens empfohlen. Was gibt es also zu wissen, um sich für die Brennwertheizung entscheiden zu können?

Wann ist die Anschaffung einer Brennwertheizung empfehlenswert?

Wenn es sich nicht um eine Anschaffung für einen Neubau handelt, sollte man auf die Fachkenntnis seines Heizungsinstallateurs bzw. die Messwerte des Schornsteinfegers vertrauen. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Man selber weiß nur, ob man mit der Leistung der Heizungsanlage noch zufrieden ist oder nicht. Selten hat der Privatmann einen echten Überblick darüber, ob eine Anlage noch repariert werden könnte oder nicht. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Heizkessels liegt bei 24 Jahren. Grundsätzlich wird bei Heizkesseln, die älter als 15 Jahre sind, ein Austausch empfohlen. Grund dafür ist die Entwicklung der Technik. Denn die heutigen Modelle sind selbstverständlich effizienter als die vor 15 Jahren.

Wie teuer kann eine Brennwertheizung werden?

Natürlich kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden, da es von den örtlichen Gegebenheiten und verschiedenen Ausführungen des Modells sowie der unterschiedlichen Hersteller abhängt. Jedoch ist mit einem Preis von EURO 4.000 bis 10.000 zu rechnen. Soll die Brennwertheizung zudem mit einer Solarthermieanlage unterstützt werden, ist mit einem erheblichen Aufpreis zu rechnen. Die Solarthermieanlage würde die Brennwertheizung bei der Heißwasserbereitung unterstützen. Sie kann auf unterschiedliche Art die Heizkosten mindern.

Welche Dinge gibt es zu beachten, wenn ein neuer Brennwertkessel angeschafft werden soll?

Zunächst ist der tatsächliche Bedarf festzustellen. Sollte dieser nicht bekannt sein, muss das Haus entsprechend vermessen werden.

Wie viel Platz steht für die Installation der neuen Heizung zur Verfügung? Soll sie auf dem Boden stehen oder an der Wand hängen? Auch wenn die Standvariante mehr Platz beansprucht, sind weniger Störfaktoren vorhanden, die den Brennwert beeinflussen könnten.

Soll eine Solarthermieanlage hinzugefügt werden, ist zu beachten, dass eine große Menge Wasser benötigt wird. Für den Solarwasserspeicher wird also zusätzlicher Platz benötigt. Das enorme Gewicht muss ebenfalls berücksichtigt werden.

Das Überströmventil oder die hydraulische Weiche mindert die Leistung des Brennwertkessels. Daher sollte man es nach Möglichkeit vermeiden. Selbiges gilt für eine hydraulische Weiche. Ob ein ebenfalls mindernder Pufferspeicher dennoch notwendig ist, kann nur die Einschätzung vor Ort eindeutig ergeben.

Achtung – Kondenswasser

Die Abgastemperaturen sind bei Brennwertkesseln sehr niedrig. Dadurch entsteht eine nicht zu unterschätzende Menge an Kondenswasser. Dadurch kann es zu Schädigungen am Schornstein kommen, es sei denn, es wird ein zusätzliches Kunststoff- oder Edelstahlrohr installiert. Am besten lässt man sich von seinem zuständigen Schornsteinfeger über die entsprechenden Notwendigkeiten und Umsetzungsmöglichkeiten informieren.

Zudem ist ein Anschluss an das Abwasser notwendig. Nur so kann das entstehende Kondenswasser abgeführt werden.

Da leicht saures Kondensat entsteht, muss unter Umständen über eine Neutralisationseinrichtung nachgedacht werden.

Kann für einen neuen Brennwertheizkessel eine Förderung beantragt werden?

Förderung für neue Heizungsanlagen können bei der KfW beantragt werden. Aus welchem Förderungstopf Geld zu schöpfen ist bzw. welcher Betrag eingestrichen werden kann, ist für den Laien nicht leicht zu erkennen. Daher ist eine umfassende Beratung durch den Heizungsinstallateur bzw. eine intensive vorherige Recherche notwendig, um den höchst möglichen Betrag für sich sichern zu können.

Sollte der Heizungsinstallateur nicht ausreichend informiert sein, kann dies auch der Steuerberater übernehmen.

Gibt es unterschiedliche Brennwertarten?

Die Brennwerttechnik wird für die folgenden Brennkessel angeboten: Gas, Öl, Pellets.

Die meisten Brennwertkessel werden jedoch für die Verbrennung von Gas verwendet. Welche am besten zum betreffenden Objekt passt, ist natürlich wieder einmal von den örtlichen Gegebenheiten abhängig.

Tatsächlich?  Ein Nutzungsgrad über 100 Prozent?

Die Grundlage zur Berechnung des Nutzungs- und Wirkungsgrades ist für gewöhnlich der Heizwert. Er benennt die theoretisch durch diesen Verbrennungsvorgang zu gewinnende Energie. Wird diese Energiemenge tatsächlich vom Kessel erreicht, so wird er mit einem Nutzungsgrad von 100% eingestuft.

Bei herkömmlichen Brennkesseln geht über den Schornstein ein gewisser Prozentsatz Energie verloren. Nicht so bei den Brennwertkesseln. Sie nutzen auch die Abgaswärme. Somit entsteht eine Energienutzung, die über 100% liegt. Oftmals wird daher der Nutzungsgrad von Brennwertkesseln mit 102 bis 108 Prozent angegeben.

Würde der tatsächliche Brennwert des Brennstoffes zur Grundlage genommen werden, würde man feststellen können, dass die Brennwertheizung einen Nutzungsgrad von 94 bis 96 Prozent zu Wege bringen. Im Vergleich: Der herkömmliche Heizungskessel bringt es gerade einmal auf 70 Prozent Nutzungsgrad. Selbst die Niedrigtemperaturkessel kommen nur auf einen Wert von 85 Prozent.

Wie der Brennwertkessel effektiv genutzt wird

Das Geheimnis, die Effektivität dieses Kessels so gut wie möglich auszureizen, liegt in der möglichst niedrigen Rücklauftemperatur. Möglichst kühles Rücklaufwasser aus den Heizkörpern sorgt für eine optimale Abkühlung der heißen Abgase. Dies fördert den Kondensationseffekt, der zur Einsparung von Energie führt.

Die niedrige Rücklauftemperatur wird durch eine optimale Vorlauftemperatur und bestmöglich temperierte Räume erzeugt. Dies sollte bei einem Neubau kein Problem darstellen. Bei sanierten oder umgebauten Häusern kann es sich als Herausforderung herausstellen. Vielleicht ist die Dämmung nicht optimal. Vielleicht sind die Heizkörper nicht optimiert worden. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Denn alte Häuser haben ihr eigenes Innenleben, sodass Brennwertkessel nicht für jedes ältere Haus geeignet sind. Und wenn, dann oftmals nur in Kombination mit weitgreifenden, weiteren Energiesparmaßnahmen wie Dämmung, neue Deckung des Daches und ähnliches. Für diese älteren Häuser muss es grundsätzlich eine individuelle Lösung geben.

Für Neubauten sind Brennwertheizungen immer noch eine optimale Idee. Ebenso können sie unter Umständen eine sehr gute Wahl in Bezug auf Umbauten oder Sanierungen älterer Gebäude darstellen. Im letzteren Fall jedoch bedarf es einer guten Beratung und Besichtigung der Örtlichkeit, um die bestmögliche Entscheidung für eine neue Heizungsanlage treffen zu können.

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